Im dritten Qualifikationsspiel des Europacups traf der RHC Wimmis auf den heimischen HC Braga. Die Profimannschaft stand im Vorjahr im Final des Turniers und war somit in dieser Partie klar zu favorisieren. Vor dem Spiel konnten sich beide Teams noch für die nächste Runde qualifizieren, am Ende setzte sich aber der HC Braga in der zweiten Halbzeit doch deutlich mit 10:0 durch. Nach einer starken ersten Halbzeit war nach dem Wiederanpfiff die Luft beim RHC Wimmis draussen und konnte nicht mehr mit der portugiesischen Dampfwalze mithalten.
Nach zwei guten Spielen wollte die Mannschaft das dritte folgen lassen und dem HC Braga das Leben so lang wie möglich schwer machen. Die Beine der Spieler waren zwar schon von Anfang an leicht ermüdet von den beiden Vortagen, die Vorfreude sich mit einer Profimannschaft zu messen liess dies aber vergessen. Der HC Braga war von Anfang an spielbestimmend, mit einem aussergewöhnlich hohem Spielrhythmus. Der RHC Wimmis konnte aber diesen Rhythmus zeitweise mitspielen und so ebenfalls gute Chancen kreieren. Das Bemerkenswerteste der ersten Halbzeit war die Defensivarbeit. Die physisch überlegenen Portugiesen preschten nonstop mit voller Wucht auf das Tor. Den Wimmisern gelang es aber mit einer kompakten Verteidigung diese auszubremsen. Das erste Tor konnte aber nicht vermieden werden, der U23 Nationalspieler «Jotta» brachte das Team von Braga mit einem strammen Schuss in der 14. Spielminute erstmals in Führung. Vitor Hugo liess auf den ersten Treffer gleich den zweiten folgen. Die schwierige Phase konnte von den Wimmiser aber überstanden werden, ohne komplett einzubrechen und so ging es nach 25. Minuten mit 2:0 in die Garderoben. Die zweite Halbzeit lässt sich am besten mit der muskulären und mentalen Ermüdung der Wimmiser Spieler erklären. Beine und der Kopf schalteten nicht mehr genug schnell, was auf europäischem Parkett hart bestraft wird. Die Portugiesen hingegen schienen eine zweite Lunge zu haben und spielten bis Schluss mit derselben Intensität der ersten Spielminuten. Die logische Konsequenz war der Einbruch der Mannschaft und so kassierte der RHC Wimmis 8 Tore in der zweiten Spielhälfte. Mit Blick auf das Resultat kann die Mannschaft sicher nicht zufrieden sein, wenn man aber einen Perspektivenwechsel macht und auf die gesammelten Erfahrungen blickt, hat der RHC Wimmis gewonnen. Alle elf mitgereisten Spieler durften sich den Traum erfüllen, im Europacup gegen einige der besten Mannschaften Europas zu spielen. Eine wertvolle Erfahrung, die jeden einzelnen weitergebracht hat.
Trainer Ribeiro fasste die Reise folgendermassen zusammen: «Spieler und Fans sind als Familie am Freitagmorgen in Wimmis in den Zug gestiegen und haben während den Tagen stets zusammengehalten. Die Mannschaft hat enormes geleistet und ich bin sehr zufrieden. Im Namen des Teams möchte ich mich bei allen bedanken, die diese Reise möglich gemacht haben.» Präsident Beat Meier zeigt sich auch zufrieden mit dem Geleisteten und sagt: «Wir haben 2 ½ Spiele super gespielt! Was an diesem Wochenende von der ersten Mannschaft gezeigt wurde, war sicher etwas des positivsten der letzten Jahre.»
Die Reise in Europa endet hier für den RHC Wimmis. Mit drei Punkten aus drei Spielen konnte sich die Mannschaft nicht für die nächste Runde qualifizieren. Die Mannschaft ist aber um viel Spielerfahrung bereichert worden, welche sie hoffentlich mit in die Meisterschaft nimmt. Kommenden Samstag, dem 25.11., geht es auswärts gegen den amtierenden Schweizermeister aus Diessbach.
Telegramm:
HC Braga – RHC Wimmis 10:0 (2:0)
Andrin Gottwald